Gute Laune im Harener Seniorenzentrum
„Kleine Alltagshelden 2018“ – Lara Menke und Jan Menke besuchen regelmäßig die Bewohner
Haren (EL) – Für Abwechslung im Seniorenzentrum St. Martinus in Haren sorgen jeden Freitagnachmittag Lara und Jan Menke. Für ihr freiwilliges Engagement wurden die beiden Schüler jetzt für den Preis „Kleine Alltagshelden 2018“ nominiert.
Ob Gesellschaftsspiele, Bingo oder das Vorlesen aus der Zeitung, viel Ablenkung bringen zwei Emmelner Schüler regelmäßig ins Seniorenzentrum St. Martinus in Haren. Bereits 2017 hatten die beiden befreundeten, aber nicht miteiander verwandten Schüler des Marianums gemeinsam mit weiteren Mitstreitern nach einer Möglichkeit gesucht, um sich ehrenamtlich zu engagieren. „Beim Bummeln durch die Stadt hatten wir ein großes Plakat am Freiwilligenzentrum in Meppen gesehen, auf dem Freiwillige gesucht wurden. Da haben wir uns gemeldet“, erzählt Jan. Unbürokratisch wurden die Harener an den Leiter der Freiwilligenagentur in Haren, Martin Schwill, verwiesen, der wiederum schnell den Kontakt zum Seniorenzentrum suchte. „Seitdem sind wir nun da“, erzählt auch Lara Menke. Die Treffen im Heim machen ihr Spaß. „Die Senioren freuen sich immer auf uns, lachen und erzählen viel“, sagt sie. Dabei verhehlt sie nicht, dass es auch viele traurige Momente gibt. So etwa, wenn Menschen aus der Gruppe versterben oder aber, wenn der Gesundheitszustand sich stetig verschlechtert. „In der langen Zeit mussten wir miterleben wie bei einigen die Demenz stark fortschritt und plötzlich Menschen nicht mehr ansprechbar waren“, erzählt Jan. Dennoch versucht der 13-Jährige immer auch diese Personen mit zu integrieren. Gut fünf bis zehn Bewohner nehmen am regelmäßigen Angebot der jungen Leute teil. „Viele freuen sich auch, wenn man einfach zuhört, wenn sie von früheren Zeiten sprechen, oder wenn wir von uns erzählen“, sagt Lara. Für die 13-Jährige ist der Kontakt zu älteren Mitmenschen wichtig. „Ich nehme viel mit für mein Leben“, ist sie überzeugt. Berührungsängste hatte sie indes nicht. „Allerdings musste ich auch erst lernen, auf die Bedürfnisse der Senioren einzugehen.“ Nach gut zwei Jahren gelingt ihnen das sehr gut, sagen beide. Von den Mitschülern bekommen sie viel Lob für ihr Engagement. „Viele fragen, wie es im Seniorenzentrum ist, wie der Umgang mit den Bewohnern funktioniert“, erzählt die Emmelnerin. Dabei rät sie allen, selbst den Kontakt zu suchen und freiwillig zu unterstützen, auch, um unter Umständen Vorurteile abzubauen.
Auch weiterhin wolle beide die Bewohner des Pflegeheimes besuchen und für Abwechslung sorgen. Vielleicht auch, indem sie aus neuen Büchern vorlesen. Den Draht dazu haben sie, denn auch in der Katholischen Öffentlichen Bücherei in Emmeln helfen sie regelmäßig ehrenamtlich aus.
Für ihr Engagement wurden die beiden nun für den Preis „Kleine Alltagshelden 2018“ vorgeschlagen. Gesucht werden beim Wettbewerb, organisiert von den Freiwilligenagenturen und -zentren, den Familienzentren sowie dem Landkreis Emsland dem EL-Kurier und der Meppener Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 15 Jahren, die sich in besonderer Weise für Mitmenschen eingesetzt haben oder ehrenamtlich aktiv sind.
Vorschläge können weiterhin eingereicht werden bei Matthias Engelken, per E-Mail an m.engelken@noz.de oder unter Tel. 05931940148 sowie bei den Freiwilligenzentren und Agenturen im Einzugsgebiet der Meppener Tagespost. Einsendeschluss ist der 28.2. (Mi.).