Grandioses Engagement vieler junger Leute
Wie die Ehrung der „Kleinen Alltagshelden“ doch noch klappte
Harenerin Corina Thomanek siegte
Traditionell suchen die Freiwilligenzentren- und Agenturen im mittleren Emsland gemeinsam mit dem Landkreis Emsland und der Meppener Tagespost und unterstützt von den Volksbanken und Raiffeisenbanken im Frühjahr des Jahres nach den „Kleinen Alltagshelden“ des Vorjahres, also den Menschen, die sich schon in jungen Jahren im Alter zwischen 5 und 15 Jahren in besonderer Weise für ihre Mitmenschen oder der Natur und Umwelt eingesetzt hatten. Zum sechsten Mal gab es Anfang dieses Jahres diese Suche, doch kurz vor der großen Ehrung im März brach die Coronapandemie aus, die Prämierung musste verschoben werden. Die fand nun statt, im kleinen aber nicht minder schönen Rahmen im Jam in Meppen. Statt aller Bürgermeisterinnen und Bürgersmeister übernahmen Meppens Bürgermeister Helmut Knurbein und Landrat Marc-André Burgdorf stellvertretend die Ehrungen.
Wer waren die Ausgezeichneten?
Gleich dreizehn Gruppen und Einzelkandidaten waren in diesem Jahr nominiert. Von ganzen Gruppen wie etwa der DLRG-Jugend in Meppen, die jungen Menschen das Schwimmen beibringt und sich um die Jugendarbeit kümmert, einer Arbeitsgruppe an der Geschwister-Scholl-Schule in Geeste, die Kröten den sicheren Weg zum Laichplatz ebnet und damit eine fast zwanzig Jahre währende Tradition an der Schule weiterführt, über Messdienerausbilder in Wesuwe und Lähden hatten erneut viele Gruppen teilgenommen. Doch auch Einzelbewerber machten in besonderer Weise auf sich aufmerksam, wie auch Christian Hüser, Leiter des Freiwilligenzentrums Meppen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in seiner Moderation bei derVeranstaltung verdeutlichte.
Die sechsjährige Isabella Lehmann etwa sammelt ausfreien Stücken achtlos weggeschmissenen Müll am Wegesrand.
Pepijn Ligtvoet, 9Jahre alt, macht mit ungewöhnlichen Aktionen auf die Situation der Menschen in Bangladesch aufmerksam undsammelte Geld, damit sein Patenbruder dort die Schule besuchen kann.
Nicht zu vergessen Anna-Lena Albers, die regelmäßig bei Wind und Wetter beim Solidaritätslauf mit macht und sich nebenher in der Gemeinde sehr engagiert,
Paula Schmees und Josef Büld von den Mitmischern in Twist, die unter anderem eine politische Diskussionsrunde zur Bürgermeisterwahl im Ort organisierten undmoderierten und sich zudem Projekte für Jugendliche in der Gemeinde engagieren.
Ebenso Alisara Jaafar und Stella Maniora, zwei zwölfjährige Mädchen, die im vergangenen Jahr regelmäßig in Dalum Senioren im Pflegeheim besuchten und mit ihnen Spiele spielten und so für Abwechslung sorgten, und die 15-jährige Lee-Ann Radtke, die im vergangenen Jahr zwei Flüchtlingskindern kurzerhand das Schwimmen beibrachte, damit diese am Zeltlager der Gemeinde teilnehmen durften.
Welche Sonderpreise wurden ausgelobt?
Erneut wurden einige jungen Menschen besonders geehrt. So erhielt Johannes Laake den Sonderpreis „Inklusion“. Der 14jährige Dalumer unterstützt seinen im Rollstuhl sitzenden Freund Lennhart Lingers in der Schule wie auch in der Freizeit.
„Aus den Händen von Frank Thiel, Vorstand der Emsländischen Volksbank, erhielt zudem das Gymnasium Haren den Sonderpreis Klimaschutz“Die Schüler hatten im Herbst 2019 unter dem Motto „Nicht nur protestieren, sondern auch informieren“ eine Großkundgebung zum Klimaschutz organisiert. Thiel dankte deshalb der gesamtenSchülerschaft für das Engagement und die aufklärende Arbeit zumThema Klimaschutz.
Mit zeitlicher Verzögerung aufgrund der Coronakrise wurden jetzt die „KleinenAlltagshelden 2019“geehrt. Alle Gewinner einte dabei eins: Sie haben ihre Mitmenschen im Blick.
Wer siegte am Ende?
Eigentlich alle, und zu recht erhielten alle Preise. Aber besonders beeindruckt war die Jury des Wettbewerbes vom Engagement der jetzt 16-jährigen Schülerin des Gymnasiums Haren CorinaThomanek.
„Kleinen Alltagsheldin 2019“ gekürt wurde und dafür neben einer Urkunde, einem Pokal und einem besonderen Geschenk auch noch eine Spende für die Tafel erhielt.
Quelle: EL Kurier E-Paper vom Sonntag 11.10.2020