Die Jury hat nun die Wahl

Meppen (EL) – Die Qual der Wahl hat nun die Jury: Weit über 70 Kinder und Jugendliche wurden jetzt zur Wahl zum „Kleinen Alltagshelden 2016“ vorgeschlagen.

Lang ist die Liste der eingegangenen Vorschläge. Zum dritten Mal hatten die Meppener Tagespost und der EL-Kurier in Zusammenarbeit mit dem Landkreis und den Freiwilligenagenturen und –zentren nach dem „Kleinen Alltagshelden“ gesucht. „Erneut haben wir tolle Beispiele ehrenamtlichen Engagements erhalten“, erzählt Martin Schwill von der Freiwilligenagentur Haren. Gesucht hatten er und seine Mitstreiter nach Schülern im Alter zwischen fünf und 15 Jahren, die sich im vergangenen Jahr ehrenamtlich engagiert hatten oder sich in andere Form positiv für die Mitmenschen eingesetzt hatten.

So etwa Tim Bohlen aus Geeste. Als Ende 2015 ein afghanischer Junge neu in die Klasse kam, kümmerte sich der Achtjährige von Anfang an um diesen Jungen. „Das bestand zuerst aus einer ständigen Begleitung in den Pausen. Tim zeigte ihm alles und brachte ihm nach und nach die deutschen Bezeichnungen und wichtige Sätze bei“, heißt es in der Nominierung durch die Schule. Bald übernahm er auch im Unterricht Verantwortung für den neuen Klassenkameraden und selbst in der Freizeit kümmert er sich um seinen neuen Freund.                                                           

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Viele Vorschläge erreichten die Jury. Derzeit beraten Martin Schwill (v.l.) Matthias Engelken, Heiner Rusche,

 Sandra Robbe, Sonja Boven und Christian Hüser über die Gewinner. Hengst-Foto

 

Ebenso nominiert wurde der 9-jährige Bilal Bouzardaoui. „Er ist ein Junge im Hintergrund, der ausnahmslos allen Mitschülern und Mitarbeitern der Schule vorurteilsfrei und helfend zur Seite steht und dabei keinen Unterschied zwischen den Kindern macht. Er leiht seine Materialien aus, hilft beim Lösen der Aufgaben, gibt Tipps, und bemüht sich seine Mitschüler beim Erreichen ihrer Ziele zu unterstützen“, heißt es im Vorschlag der Schule.

Von der Grundschule Versen vorgeschlagen wurden zwei Schüler, die im Spätherbst 2016 nach der Schule auf dem Heimweg an der Straße einen südländisch aussehenden älteren Mann sahen, der in Mülltonnen nach etwas suchte. Der Mann erklärte den Kindern, dass er aus dem Iran stamme und Hunger habe. Beherzt organisierten die Schüler mit Hilfe ihrer Eltern zwei Teller Suppe für den Unbekannten und gaben ihm Proviant für die Weiterreise mit. Die Kinder waren froh, dass sie dem Mann helfen konnten“, schreibt Schulleiter Carsten Lettau.

Von der Marienschule in Meppen wurde gleich eine Gruppe nominiert. „2016 haben sich 47 Dritt- und Viertklässler innerhalb einer halbjährigen AG nachmittags für den Dienst als Pausenengel ausbilden lassen und sind seither ein- bis dreimal pro Woche auf unseren Schulhöfen im Dienst. Momentan bin ich Klassenlehrerin einer ersten Klasse und merke, was für eine Stütze die Pausenengel gerade für die Jüngeren sind“, begründet Lehrerin Franziska Tieben ihren Vorschlag.

Derzeit ermittelt die Jury den Sieger des Wettbewerbes. Die Nominierten werden dann zur Verkündung eingeladen.

 

Quelle: Emsland-Kurier vom 15.02.2017 online